E.,
Elias, M. und Philipp beschäftigten sich mit dem
Stichwort Propheten.
Vorneweg...
Das
Wort „Prophet“ stammt aus dem Griechischen und kann mit „Sprecher/in“ übersetzt
werden. Ein
Prophet ist eine Person, die im Sinne ihres Glaubens eine Botschaft oder
Prophezeiung von Gott empfängt und den Auftrag erhält, diese den anderen
Menschen zu überbringen. Sie fühlen sich dazu berufen, diese Offenbarung zu verkünden.
Wortbedeutung
Das hebräische Wort für Prophet lautet "nabi" und wird vom
Verb rufen ("nabu") abgeleitet. Dies kann man aktiv oder passiv sehen,
also kann ein Prophet entweder ein Gerufener oder ein Rufer sein. Er
ist von Gott berufen worden und in Gottes Auftrag ruft er seinen
Mitmenschen die Botschaft zu. Im Kern ist diese immer eine Deutung der
Gegenwart. Propheten äußern sich bei Bedarf auch warnend.
Prophetie als Berufung
In ihrer Tätigkeit werden Propheten nicht ausgebildet. Von ihrer
Religionsgemeinschaft werden sie auch nicht eingesetzt. Nicht einmal
aus sich selbst heraus entscheiden sie sich. Sie werden mitten im
Alltag von Gott berufen und das nicht selten gegen ihren Willen. Dem
Auftrag Gottes, Mund zu sein, können Propheten nicht entkommen,
sie müssen die Botschaft aussprechen.
Bekannte Propheten des Alten Testaments
sind Debora, Amos, Jesaja, Jeremia, Ezechiel oder Deuterojesaja. Immer
wieder werden Menschen von schweren Schicksalsschlägen getroffen.
Kriege, Vertreibung, Verfolgung und Ausbeutung gab es zu allen Epochen
der Menschheitsgeschichte. Auch dem Volk Israel erging es nicht anders.
In dieser Situation half allein der Glaube an JHWH, die Missstände
zu ertragen. Die genannten Propheten wurden von Gott berufen, um dem
Volk Mut zu vermitteln und ihnen eine andere Zukunft aufzuzeigen. Sie
lebten ganz aus ihrer Verbindung und Beziehung zu Gott, dessen Willen
sie gleich einem Sprachrohr Israel verkündeten.
Und heute?
Der letzte Prophet war Martin Luther King, welcher in den 1950er und
1960er Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika für seinen
Traum kämpfte, welchen man mit der Rede
I have a dream verbindet. Dieser bestand darin, die gleichen Rechte für Schwarze zu erreichen, wie sie für Weiße galten.
In heutiger Zeit wird vom Passauer Religionspädagogen Hans Mendl auch das Phänomen der
local heroes
diskutiert. Diese unscheinbaren Helden des Alltags, diese Heilige im
Kleinen setzen sich für das Wohlergehen kranker und
benachteiligter Menschen ein und handeln ebenfalls im Sinne eines
Propheten.
Erfolgreich?
Menschen erhärten häufig in Missständen. Propheten machen auf
diese aufmerksam und versuchen, durch die Botschaft Gottes auf eine
bessere Zukunft hinzuweisen. Diese Anliegen werden auch in der
heutigen Zeit noch umgesetzt. Doch oft geht bzw. ging ihre Botschaft einfach ins Leere...