Ezechiel 



Ezechiel ist das Thema der Gruppe um Cosmin, Gabriel, Sophia und Antonia. 


Bedeutung des Namens

Ezechiel bedeutet "Gott wird stärken". Seinen Gedenktag feiern wir am 23. Juli. In evangelikaler Tradition wird der Prophet auch "Hesekiel" genannt.
Dieser Name steht symbolisch für die Wirkung Gottes an Ezechiel, den er in einer Erscheinung (= Vision) zum Propheten beruft und ihm Mut macht, diese Aufgabe zu übernehmen.
Zur Zeit seiner Berufung lebte Ezechiel in Babylonien in der Nähe von Tel-Abib am Fluss Keber. Dort im Exil hielt er seine Predigten.

Als Prophet wurde er zum Tröster und Prediger des Heils für das Volk Israel. Er, Jesaja, Jeremia und Daniel zählen zu den vier größten Propheten der Bibel.


Sein Leben

Ezechiel lebte um das 6. Jahrhundert vor Christus. Er war der Sohn eines Priesters und ein jüngerer Zeitgenosse des Propheten Jeremia. Eigentlich hatte er für sich ein anderes Leben vorgesehen, doch er wurde zum Dienst als Priester im Tempel ausersehen. Er gehörte zur ersten Gruppe der im Rahmen der babylonischen Gefangenschaft im Jahre 597 vor Christus verschleppten Israeliten.



"Fürchte dich nicht!"


"Fürchte Dich nicht!" wurde dem Propheten zugesprochen, da er als Sprachrohr Gottes eingesetzt wurde. Ezechiel musste eine Schriftrolle, in der Totenklagen, Seufzen und Wehgeschrei standen, essen. Gott mutete dem Propheten eine riesige Aufgabe zu, er musste dem Volk die bittere Wahrheit verkünden, was aber nicht einfach war, da das Volk nicht hören wollte.


"Von Gott in Anspruch genommen"

Das Ezechiel  von Gott in Anspruch genommen wurde, kann man an folgenden Aussagen erkennen:
  • Er wird von Gott gezwungen, die Schriftrolle zu essen.
  • Gott verspricht dem Propheten, sein Gesicht so hart wie Kiesel zu machen, damit er dem widerspenstigen Volk gegenübertreten kann.
  • Gott lässt seine Zunge an seinem Gaumen kleben. So kann er nur seinen Mund öffnen, um in Gottes Namen zu sprechen.

Das Buch Ezechiel in der Bibel


Das Buch Ezechiel ist eine im Zeitraum von ca. 600-560 vor Christus in Babylonien entstandene Schrift des Alten Testaments der Bibel, die seit dem Mittelalter in 48 Kapitel unterteilt wird. Es schildert die Visionen und symbolischen Handlungen des Propheten Ezechiel.


Gliederung der Schriften


Seine Erzählungen präsentieren sich in der Bibel als dreigeteilt:

  • Unheilsverkündigungen (Kapitel 1-24)
  • Drohsprüche gegen die Nachbarvölker (Kapitel 25-32)
  • Gerichts- und Heilsverkündigungen (Kapitel 33-48)
Dem Kapitel 18 kommt eine besondere Bedeutung zu. Ezechiel zeigt darin, dass jeder Einzelne im sittlichen Bereich aus der Verbundenheit seines Volkes herausgelöst ist und dass er sich im Fall seiner Bekehrung von seiner eigenen Vergangenheit distanziert. Dieser Gedanke bestimmt die weitere Entfaltung der sittlichen Vorstellung Israels.


Die Theologie

Ezechiel erklärt den Grundsatz der Haftung für fremde Schuld für abgeschafft und setzt an ihre Stelle die Theorie der persönlichen Verantwortung. Was im Zivilrecht bei den Israeliten schon lange keine Geltung mehr hatte, anders bei anderen Völkern, z. B. im Codex Hammurabi, setzte sich nun auch im religiösen Bereich durch. Die Vorstellung des auserwählten Volkes beginnt sich in einem qualitativen Sinn zu ändern.

Anstatt als Priester zum Dienst im Jerusalemer Heiligtun wird Ezechiel in der Fremde als Prophet eingesetzt, anstatt als Priester die Kommunikation zwischen Gott und dem Volk am Tempel zu garantieren, wird er gesandt, als Sprachrohr Gottes das Scheitern dieser Kommunikation deutlich zu machen. Ezechiel wird als exemplarischer Mensch zum Kontrastbild für alle anderen und gleichzeitig zum Wächter des Volkes. Er steht mit seinem Leben dafür ein, dass das Kommunikationsangebot Gottes, auch wenn es nicht angenommen wird, gegenwärtig bleibt."

(Zitat: Susanne Gillmayr-Bucher)